StilleMelanie saß vor einer Gruppe von Menschen. Einige dieser Menschen kannte sie, andere sah sie heute zum ersten Mal. Seit einiger Zeit traf sich Melanie mit Menschen, um mit ihnen in der Stille zusammen zu sein. Sie sprachen manchmal minutenlang kein Wort. Einige schlossen dabei ihre Augen, anderen wiederum fiel es sichtlich schwer, in dieser Stille und Wortlosigkeit zu verweilen. Doch jedes mal breitete sich ein Gefühl von Gemeinsamkeit aus. Ein Gefühl von Freude und von Leichtigkeit. Auch wenn keine Worte gesprochen wurden oder gerade deshalb, war die Präsenz einer Energie, genannt Liebe, sehr stark zu spüren.

Hin und wieder traten Fragen auf, die die Anwesenden Melanie stellen konnten. Melanie beantwortete ihnen die Fragen mit unendlicher Liebe und zeigte ihnen in deren Beantwortung, die Einfachheit von Allem was ist, auf.

Oftmals schauten sie sich einander nur in die Augen und es war fast so, als ob in diesen Augenblicken, das Universum sich selbst in seiner eigenen Tiefe begegnete.

An diesem Abend, stellte ein Mann, dem es sichtlich schwer fiel in dieser Stille zu Sein, eine Frage an Melanie.

„Kannst du uns sagen, wie du zu dem gekommen bist, was du jetzt tust ? - dich mit Menschen zu treffen und nicht wirklich mit ihnen zu reden ?. Was soll das bringen?. Was hat das für einen Sinn ?.“

Melanie schaute ihn an und begann seine Fragen zu beantworten:

„Als Kind habe ich nach Antworten auf viele Fragen gesucht, die ich in mir hatte. Ich fragte meine Eltern, meine Lehrer, meine Verwandten. Doch keiner konnte mir eine Antwort geben, mit der ich den inneren Frieden in mir fühlen konnte, der mir zeigte, ja, dies ist die Wahrheit. Denn ich fühlte schon als Kind sehr genau, wann eine Antwort wahr ist oder wann sie nur eine Begrenzung, ein Erklärungsversuch, war

So kam es, dass ich zu meinem elften Geburtstag eine Blume, eine wunderschöne Rose geschenkt bekam. Ich verliebte mich sofort in diese Rose. Sie war wunderschön für mich. So stark in ihrem Ausdruck der Farben, ihres Duftes ihrer Ruhe und Stille.

Ich begann zu dieser Rose, eine bis dahin für mich nicht gekannte Beziehung aufzubauen. Ich fing an, mich mit dieser Rose zu unterhalten. Ich sprach zuerst in Form von Worten zu ihr und bald bemerkte ich, dass sie begann mir auf meine Worte zu antworten in einer Sprache, die ich fühlen konnte, eine Sprache der Verbundenheit, der Liebe. Bald brauchte ich keine Worte mehr, um mich mit meiner Rose zu unterhalten. Wir verstanden uns ohne Worte. Sie wußte genau wie es mir ging und was ich dachte. Sie nahm alles wahr. Ich konnte es kaum erwarten, aus der Schule nach Hause zu kommen um bei meiner Rose zu sein.

Jeden Abend, wenn ich zu Bett ging, sagte ich zu ihr, ich möchte so sein wie du. Voller Wissen, Stille, Schönheit, Anmut und Verstehen. In dieser Zeit, in der die Rose bei mir war, es waren immerhin 14 Tage, geschah so vieles mit mir. Ich lernte vieles anders zu sehen, ich war einfach glücklich jeden Tag. Ich war ein Mädchen von 11 Jahren und trug ein Geschenk in mir, das bis zum heutigen Tage geblieben ist. Das Geschenk der Stille. Ich begriff, das Gott in vielen Formen in unser Leben tritt um nah bei dem Aspekt von sich selbst zu sein, der noch schlafend ist.

Das, was mir Menschen mit der menschlichen Sprache nicht erklären konnten, erklärte mir diese Rose ohne Worte - in der Sprache der Liebe.

Und so sitze ich heute mit euch in der Stille, um das Geschenk, welches ich erhalten habe, an euch weiterzugeben und mit euch zu teilen. Manchmal fühle ich mich wie die Rose, wenn ich vor euch sitze. Ohne Worte, in der Sprache der Liebe kommunizierend. Und glaube mir, es findet eine sehr intensive Kommunikation in diesem Augenblick in der Sprache der Liebe statt.

Doch ist es so, als ob du eine Fremdsprache erlernst. Du musst dich erst an sie gewöhnen, du musst Vokabeln lernen und dich an ihre Intonation gewöhnen. Genau so verhält es sich mit der Sprache der Liebe. Du musst dich erst wieder an sie erinnern. An diese sanfte, feine Energie die Worte enthält.

Melanie schaute dem Mann in die Augen und sah, dass er sichtlich ergriffen war. Er versuchte die Tränen, die über seine Wangen liefen, zu verbergen. Und alle Anwesenden blickten auf die Rose die neben Melanie in einer Vase stand und ohne Worte und Erwartungen, ihre Schönheit, ihre Liebe und ihren Duft mit allen teilte.

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